Anlässlich gleich zweier Jubiläen gebührt dem Architekten und Widerstandskämpfer im Jahr 2023 besondere Aufmerksamkeit.

Wir befassen uns mit der Person Herbert Eichholzer: Geboren in Graz 1903, vor 120 Jahren, hingerichtet vom Nazi-Regime 1943, vor 80 Jahren. Verurteilt als Hochverräter. Heute hoch verehrt.   

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Herbert Eichholzer (1903-1943) blieben für sein architektonisches und gestalterisches Schaffen, das der europäischen Avantgarde verpflichtet den Einfluss von Le Corbusier zeigt, kaum mehr als ein Jahrzehnt. Umso erstaunlicher sind die Vielfalt und schiere Zahl der Projekte, denen er sich widmete. Passionierten und akribischen Wissenschaftler*innen ist zu verdanken, dass diese nicht vergessen wurden, denn nur wenige von Eichholzers Bauten sind original oder in veränderter Form erhalten – eines ist das Haus Brutmann in Eisenerz.

Hier wird die 2022 szenisch und medial gestaltete Ausstellung mit neuen Elementen wiedereröffnet, abgerundet durch Vorträge, eine Lesung und einen neuen Katalog.

Eichholzers Biografie zeichnet einen charismatischen und mutigen politischen Menschen, den der Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Netzwerker für die kommunistische Bewegung das Leben kostete. Sein Wirken möge uns als Blaupause für engagiertes Handeln dienen – gerade in einer Zeit, in der die Selbstverständlichkeit von Frieden, Freiheit und Demokratie abhanden kommt.

Kuratorin: Alexandra Riewe

Opening: Samstag, 1.7., 11 Uhr, Freiheitsplatz 1a, Eisenerz
Ausstellungszeitraum: 1.7. – 26.8.2023
geöffnet jeweils freitags 16-18 Uhr, samstags 10-12 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 0699 133 33366
Vortrag von Heimo Halbrainer: Freitag, 4.8., circa 15 Uhr
Vortrag von Erika Thümmel: Freitag, 11.8., circa 15 Uhr
Finissage mit Lesungen von Günter Eichberger  und Christian Teissl: Samstag 26.8., 15 Uhr

Screenshots aus dem Film „Herbert Eichholzer – Ein Porträt“ (2016, Regie: Michael Domian)

Ergänzend werden 3 Exkursionen auf den Spuren von Herbert Eichholzer ab Graz angeboten,
an das Rahmenprogramm 2022 mit Exkursionen und einem diskursiven Abend im Volkshaus Graz anknüpfend:

1.7.:    Eisenerz/Gröbming mit Antje Senarclens de Grancy
4.8.: Prenning/Eisenerz mit Heimo Halbrainer und Günter Eisenhut
11.8.:  Graz/Eisenerz mit Erika Thümmel

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Exkursion 1:
Mit Antje Senarclens de Grancy von Graz nach Eisenerz und Gröbming

„Der hellsichtige, polyglotte Architekt bewegte sich nicht nur ganz selbstverständlich im internationalen, urbanen Umfeld, in Paris, Moskau oder später Istanbul, sondern auch in den Bergen der Obersteiermark. Von Kindheit und Jugend an war der passionierte Schifahrer und Bergsteiger oft im Ennstal und im Salzkammergut gewesen, denn durch die Herkunft seiner Mutter bestanden verwandtschaftliche Beziehungen.“
Zitat aus Antje Senarclens de Grancys Beitrag für den Ausstellungskatalog „Herbert Eichholzer – Blaupause“ (in Vorbereitung).

Antje Senarclens de Grancy, Associate Professor am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz und habilitiert für das Fach Architekturgeschichte. Herausgeberin (mit Heimo Halbrainer) von „Totes Leben gibt es nicht.“ Herbert Eichholzer (1903 – 1943), Springer Verlag, 2004.

Termin: Samstag, 1.7.2023
Abfahrt: 9.30 Uhr, Busbahnhof beim Hauptbahnhof Graz (Eibisberger Reisen)
Ankunft: ca. 19 Uhr
Kostenbeitrag: 27 €
Anmeldung: bis 29.6. per mail an gil@eisenerZ-ART.at oder telefonisch unter 0699 1333 3366.

Architektur in der Obersteiermark von Herbert Eichholzer: Haus und Frisiersalon Brutmann, Eisenerz, Druckerei Wallig, Gröbming

Exkursion 2:     
Mit Heimo Halbrainer von Graz nach Prenning und Eisenerz

„Es gibt Naturen, die komentengleich aus dem Dunklen aufblitzen, Zauber und Wunder entzünden und ohne sichtliche Spur verschwinden. Herbert Eichholzer war ein genialer Architekt, ein genialer Künstler und ei bezaubernder Mitmensch.“
(Gustav Scheiger, einst Sekretär der Sezession Graz, „Ist der Architekt Herbert Eichholzer vergessen?“, 1955, zitiert von Heimo Halbrainer im Beitrag zum Katalog BLAUPAUSE.)

Programm:
–> Besichtigung des Eichholzer-Pavillons im Garten des RONDO
–> ca. 11 Uhr Führung von Günter Eisenhut in Prenning 
–> Ausstellungsführung im FreiRaum Eisenerz von Alexandra Riewe
–> ca. 15 Uhr Heimo Halbrainer: „Von der Architektur zur Politik“ (Vortrag)

Termin: Freitag, 4.8.2023
Treffpunkt: 10.00 Uhr, RONDO, Marienplatz 1, 8020 Graz
Rückkehr: ca. 19 Uhr
Kostenbeitrag: 27 €
Anmeldung: bis 2.8. per mail an gil@eisenerZ-ART.at oder telefonisch unter 0699 1333 3366.

Plan 526, Haus Brutmann, Eisenerz

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Exkusion 3:
Mit Erika Thümmel in Graz und nach Eisenerz

„Nicht so bekannt, aber quantitativ nicht unbedeutend sind die Entwürfe Eichholzers für Inneneinrichtungen. (…) Die von ihm verwendeten Materialien werden sehr akzentuiert und präzise gesetzt, oftmals in einem für uns heute unüblichen kontrastreichen Nebeneinander. Das Spektrum der charakteristischen Werkstoffe umfasst Holz massiv oder furniert, oft neben verchromtem Stahlrohr, gemeinsam mit Flechtwerk oder auch fast skulptural anmutenden, überraschenden Polsterungen. Immer wieder sieht man auch die Verwendung des damals aufgekommenen Korklinoleums in schwarzer Farbe, vor allem in der Kombination mit Chrom.“
(Die Möbel Eichholzers, Erika Thümmel, aus dem Katalog Herbert Eichholzer 1903 – 1943, Clio, 1998)

Programm:
–> Besichtigung des Pavillons von Eichholzer im Garten des Rondo-Gebäudes in Graz
–> Besichtigung des Überbacher-Hauses von Eichholzer in Graz 
–> Ausstellungsführung im FreiRaum Eisenerz von Alexandra Riewe
–> Ausführungen zu Eichholzers Innenraumgestaltungen von Erika Thümmel

Termin: Freitag, 11.8.2023
Treffpunkt: 10.00 Uhr, Rondo, Marienplatz 1, 8020 Graz
Rückkehr: ca. 19 Uhr
Kostenbeitrag: 27 €
Anmeldung: bis 9.8., per mail an gil@eisenerZ-ART.at oder telefonisch unter 0699 1333 3366.

Innenraumgestaltung von Herbert Eichholzer (aus: wert/schätzen – Ein Haus als Exempel. Ergebnisse eines Masterstudios Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer, 1937/38, hg. v. Antje Senarclens de Grancy und Sophia Walk, 2017, Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften, TU Graz)

FINISSAGE der Ausstellung Herbert Eichholzer – BLAUPAUSE, 26.8.2023, 15.00 Uhr

geplant / angedacht:

 

Günter Eichberger liest seinen Text „Schweigen für Eichholzer. Mehrere Anläufe zu einer unmöglichen Aufgabe“ (aus: pavillon – Hommage à Herbert Eichholzer (1903-1943), Hrsg. Christian Marczik und Wenzel Mracek, Verlag Keiper, 2013).

 

Christian Teissl, spricht über den autobiographischen Roman „Gefangen zwischen zwei Kriegen“ von Kurt Neumann, einem Freund und Weggefährten Eichholzers, und liest eine Probe daraus (Hrsg.: Heimo Halbrainer und Christian Teissl, Clio Verlag, 2012).

 

Kuratorin Alexandra Riewe und Produzentin Gerhild Illmaier bieten einen reflexiven Rückblick auf das facettenreiche zweijährige Projekt und skizzieren Zukunftspläne, wie den Ende 2023 im Verlag Clio erscheinenden Ausstellungskatalog, und (Wunsch)Ideen.

 

Gemeinsam wollen wir noch einmal den brillanten Geist des Herbert Eichholzer hochleben lassen: 

Wir trinken auf ihn und auf seine Gesinnung und Lebensart, und wir trinken miteinander auf eine gelungene Veranstaltungsreihe 2022/23, und wir tauschen miteinander Möglichkeiten und Vorstellungen einer weiteren Auseinandersetzung mit Herbert Eichholzer und seinem so wertvollen Erbe aus! 

 

Es ist die allerletzte Gelegenheit diese Ausstellung zu sehen!

 

Für Besucher*innen aus Graz bieten wir einen Shuttlebus an: 

Abfahrt 13.45 Uhr beim Busbahnhof am Hauptbahnhof Graz, Rückkehr ca. 19.45 Uhr, Kostenbeitrag: 27 €, Anmeldung bis 24.8. per mail an gil@eisenZ-ART.at, Infos unter Tel. 0699 1333 3366

 

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Links zu den Eichholzer-Projekten 2022:

Herbert Eichholzer – BLAUPAUSE   Ausstellung – Exkursionen – Diskurse

Ein Abend für Herbert Eichholzer   Podiumsdiskussion mit Bar und Musik