Karin Hojak-Talaber: Wir Klauberinnen

Ausstellung zu den Klauberfrauen am Erzberg
4. - 30. Juni 2022 / GELAUFEN
FreiRaum Eisenerz

Wiedereröffnung der Ausstellung am 4. Juni um 11 Uhr
geöffnet freitags 16 – 18 Uhr und samstags 9.30 – 11.30 Uhr (und nach Vereinbarung)

 

Der Erzberg ruft. Und das schon seit Jahrhunderten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts rief er auch immer mehr Frauen. Frauen, die von 1912 bis 1967 in zwölf Sortier- und Klaubanlagen am Erzberg im Schichtbetrieb arbeiteten. Die sogenannten Klauberfrauen.

Die im August 2021 eröffnete Ausstellung „Wir Klauberinnen“ ist eine Hommage an die Berufsgruppe der Klauberfrauen, sie macht Erinnerungen wieder lebendig und lässt Zeitzeuginnen auf sehr persönliche Weise zu Wort kommen. Die Schau vermittelt historische Fakten und thematisiert die schwere körperliche Arbeit und die ganz besondere, durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung geprägte Gemeinschaft dieser Arbeiterinnen.

Die einfühlsam kuratierte und zeitgemäß gestaltete Ausstellung schafft Raum für Rückschau, Wertschätzung und Gemeinschaft und vermittelt ein Stück Eisenerzer Industriegeschichte, das bisher in der Dokumentation kaum Beachtung fand.

Das parallel zur Ausstellung herausgebrachte Buch „Rund um den Erzberg: Die beeindruckende Geschichte der Klauberfrauen“ ergänzt die Schau durch vertiefende Information.

Kuratorin: Karin Hojak-Talaber                                 
Ausstellungsgestaltung: Sigrid Bürstmayr und Annabell Spötl

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Das Interesse der Öffentlichkeit an der Ausstellung und am Buch im Jahr 2021 war enorm, Besucher*innen kamen von Nah und Fern. Manche Nachfahren von Klauberfrauen brachten Fotos und andere Exponate aus ihrem persönlichen Fundus.

Aus diesem Grund wird die Schau im Frühsommer 2022 noch einmal geöffnet – angereichert durch neues Material und bereichert durch begleitende Programmpunkte, die noch bekannt gegeben werden.

 

Fotos: Vinzent Trenkler

 

+++ Ausstellung „Wir Klauberinnen“ geht ins Finale +++ 

Noch bis einschließlich Donnerstag, 30. Juni ist die erfolgreiche Schau „Wir Klauberinnen“ im FreiRaum Eisenerz zu sehen. Anhand von 26 großformatigen Bildern und zwei originalen Fotografien wird die Gemeinschaft der Klauberinnen spürbar. Eingebettet in den historischen technikgeschichtlichen und sozialen Kontext erläutert die Ausstellung die Wichtigkeit der Industriearbeiterinnen für die Wertschöpfungskette von Erz zu Stahl.

Zum Finale rücken wir mit zwei Programmpunkten die Klauberinnen nochmals ins Rampenlicht:

„BLEIB STEHN UND DAZÖH“
Freitag, 24. Juni 2022, 16 bis 18 Uhr, im FreiRaum Eisenerz 
(nach einer Idee von Christa Kolb)

Was wissen wir noch nicht von den Klauberfrauen? Gibt es noch ehemalige Klauberinnen, die ihre Geschichte gerne erzählen möchten? Wie erlebten die Nachfahren der Klauberinnen ihre Mütter, Großmütter und Tanten?

Lassen Sie uns gemeinsam das facettenreiche Bild der Klauberfrauen vom Erzberg vervollständigen, erzählen Sie Ihre Erfahrungen rund um die Industriearbeiterinnen am Erzberg! 

 

GESPRÄCHSRUNDE „FRAUEN IM BERGBAU“
Donnerstag, 30. Juni 2022
18 Uhr letzte Führung durch die Ausstellung im FreiRaum Eisenerz 
19 Uhr Diskussion im Stadtmuseum:

Gesprächsrunde mit Expert*innen und Angehörigen der Klauberinnen über die unterschiedlichen Positionen und Lebenswelten der Frauen im Bergbau. Welche Rolle wurde den Frauen vor über 50 Jahren zugeschrieben? Welche Funktion hatte sie als Wegbegleiterin des Bergmanns im sozialen Gefüge einer Gemeinschaft? Wie sah es aus, wenn beide Lebenspartner einer Tätigkeit nachgingen?

Nach einem kurzen Impuls von Karin Hojak-Talaber wird Feminismus- und Architekturforscherin Karin Reisinger Einblicke in die Eisenerz-Bergbaugesellschaft der nordschwedischen Stadt Malmberget geben und dabei Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Eisenerz aufzeigen.

Im Anschluss laden wir zu Getränken und freuen uns über regen Austausch.

(Karin Reisinger forscht und lehrt an der Akademie der bildenden Künste Wien. 2016-19 forschte sie an der KTH und am Architektur- und Designzentrum Stockholm über nordschwedische Abbaugebiete und besonders über die Stadt Malmberget, die aufgrund des Erzabbaus verschwinden wird. Sie arbeitet mit Frauen, die spezielle Strategien entwickelt haben um auf die Veränderungen durch den Bergbau zu reagieren.)