Flos Ferri

Die Eisenblüte diente Czimek als Inspiration für ihre Arbeit als Artist in Residence in Eisenerz. Nun präsentiert sie erste Funde, Hypothesen und Eindrücke, zur Ausstellungseröffnung bringen zwei Musiker ihre Skulpturen zum Klingen.

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Klingende Eröffnung des Czimek’schen Schmiedeuniversums

Ein Jahr lang kam die Künstlerin Claudia Czimek auf Einladung von eisenerZ*ART als Artist-in-Residence nach Eisenerz, darauf brennend, die Wiege der österreichischen Eisenindustrie zu erforschen. Als Resultat dieser intensiven Auseinandersetzung und mehrerer Aufenthalte wurde am Samstag, dem 22. Juli, im FreiRaum Eisenerz die Ausstellung „Flos Ferri“ eröffnet.

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Rund 50 BesucherInnen, davon ein guter Teil von auswärts, verfolgten die zur Vernissage gebotene einstündige Präsentation:

Zunächst hielt Ronny Boch, an der TU-Graz tätiger Geologe und Geochemiker, einen kurzweiligen Vortrag über Erzberg-Mineralien, speziell über den neben den Eisenblüten vorkommenden Erzbergit – angefangen von dessen Entstehung bis hin zu seiner Eigenschaft als Indikator für den Klimawandel.

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Danach setzte die Musikperformance ein. Das Publikum wurde ins Freie gebeten, um von außen den im Ausstellungsraum mit Schlagwerken agierenden Markusio Alemankale zu beobachten, dessen Klänge von Gideon Koval elektronisch verfremdet wurden. So entstand ein experimenteller Klangteppich, der das Agieren der drei in weißen Kitteln gewandeten Protagonisten, die sich in Czimeks „Labor“ zu schaffen machten, akustisch übersetzte.

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Nach dieser Performance setzten sich „die Laboranten“ klangvoll in Bewegung. Gefolgt von der Schar der BesucherInnen, zogen sie mit Czimeks „Firlefanz“-Schmiedeschriftwagen den kleinen Hügel hinauf zur frisch sanierten Vitrine vor der Schule, die nun, bestückt mit Czimeks riesenhafter Eisenblüte, eine neue Funktion erhielt. Hier gab ein Trio – Claudia Czimek und die zwei bekannten Eisenerzer Jodlerinnen Sandra und Guggi – den „Eisenblüten-Jodler“ zum Besten, den sie speziell für diese Gelegenheit einstudiert hatten.

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Danach begab sich der Tross – stimmungsvoll begleitet von natürlichen, furchterregend klingenden Donnergeräuschen – wieder zum FreiRaum, wo dann die Ausstellung zur Besichtigung offen stand.

In der Ausstellung sind Czimeks Eisenblüten in den verschieden Stadien ihrer Entwicklung zu bewundern, von zarten Sprösslingen im Reagenzglas über kleine Pflänzchen bis hin zu größeren individuellen Ausformungen. Fotografische Trouvaillen von der Spurensuche und kleine im Vorfeld entstandene thematische Scherenschnitte ergänzen die Schau.

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Beim Umtrunk nach der Präsentation, der sich dank ausbleibendem Gewitter und lauen Temperaturen doch auf der Straße vor dem FreiRaum ereignen konnte, waren viele staunende Gesichter zu sehen und anerkennende Worte zu hören.

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Geöffnet ist die Ausstellung im FreiRaum bis 10.09.2017 jeden Freitag Nachmittag (15.00 – 18.30 Uhr): die Rieseneisenblüte in der Vitrine vor der Schule ist bis 15.09.2017 zu sehen.

(Dank an Siegi Gallhofer für die schönen Fotos!)