PANORAMA: Film + Musik

19.00 Uhr Film | EISENWURZEN (DAS MUSICAL) Dokumentarfilm, AUT 2008, 52 min., DigiBeta, Regie: Eva Eckert 20.30 Uhr Konzert | BINDER & KRIEGLSTEIN Rainer Binder-Krieglstein: Schlagwerk, Gesang | Makki: Gesang | Michael Bergbaur: Tuba, Posaune | Kurt Bauer: Violine, Gesang

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Hohe künstlerische Qualität im intimen Rahmen

Unter einem weniger guten Stern – zumindest was den Besuch betrifft – als die vorangegangenen eisenerZ*ART Veranstaltungen stand der Abend PANORAMA: FILM+ MUSIK am Freitag, 05.11.2010 im Castellano in Eisenerz: Nur etwa 30 EisenerzerInnen und eine Handvoll Besucher von auswärts waren diesmal unserer Einladung gefolgt.

Nichtsdestotrotz erlebten die Anwesenden ein spannungsreiches Programm auf sehr hohem künstlerischem Niveau.

Eva Eckerts Dokumentarfilm „Eisenwurzen (Das Musical)“, der geografisch um den Erzberg kreist und die lokale Singtradition und deren Adaptierung für den Alltag untersucht, löste wie erwartet gemischte Gefühle aus. Das außer Protokoll gleich danach präsentierte

Binder-Krieglstein Musikvideo „Drink All Day“ (aus dem Album „Alles verloren“, realisiert von ShotShotShot) war als skurrile Horrorgeschichte im Alpenmilieu für manche erheiternd, für manche befremdlich.

Beim anschließenden Gespräch, das Thomas Wolkinger auf einfühlsame Weise  mit Eva Eckert und Rainer Binder-Krieglstein führte, ging es u.a. um die Faktoren Purismus, Authentizität und Inszenierung im Werk der beiden, wie auch um die Beweggründe ihrer Auseinandersetzung mit Volksmusik.

Absolutes Highlight des Abends war dann das mitreißende Live-Konzert von  Binder & Krieglstein, bei dem die anwesenden Fans voll auf ihre Rechnung kamen; der intime Rahmen tat der Verve keinen Abbruch, sondern verlieh dem Abend vielmehr den Reiz eines „Privatkonzerts“.

Rückblickend wird uns die Frage, weshalb das Eisenerzer Kulturpublikum und die speziell eingeladenen Jugendlichen aus der Region der Veranstaltung fern blieben, gewiss noch einige Zeit beschäftigen: War dieser Abend zu „kantig“ programmiert? Hören die Jugendlichen zu wenig FM4, um Binder & Krieglstein zu kennen? War die Kooperation mit den Schulen nicht intensiv genug? Oder kann tatsächlich eine unpopulär gewordene Location Grund für das Fernbleiben vieler Leute sein?

Antworten darauf werden wohl nur zukünftige eisenerZ*ART Veranstaltungen geben. Und unser Kessel ist schon am Köcheln…..